Stadtproduktion
Wie gelingt es – gerade in Zeiten sozialer, ökonomischer und ökologischer Krisen – Stadt gemeinsam zu gestalten? Im „Über Urbane Praxis“ kommen Antworten und Strategien aus und ins Haus der Statistik. ÜBER Urbane Praxis ist eine laufende künstlerische Untersuchung der Urbanen Praxis.
Am Haus der Statistik entsteht das Schaufenster „über Urbane Praxis“.
Markus Bader, ZUsammenKUNFT
Nina Peters, ZUsammenKUNFT
Jennifer Aksu, künstlerisches Konzept und szenische Kuration
Adolfo Del Valle Neira
Raquel Gómez Delgado
Sandra Meireiss
Yves Mettler
Lorène Blanche Goesele
Mitkunstzentrale (Erik Göngrich, Nora Wilhelm, Marcos Garcia Perez)
Susanne Bosch
Senatsverwaltung für Kultur und Europa
2020-2021
Künstlerische Recherche und Ausstellung zum Begriff Urbane Praxis
In der Urbanen Praxis werden ungenutzte Flächen als kulturelle Freiräume angeeignet und erschlossen, in der Regel mit künstlerisch-gestaltenden Mitteln. Solche Freiräume sind Orte mit vielfältigen, niedrigschwelligen (Freizeit-)Angeboten, bei denen eigene Ideen willkommen sind und Eigeninitiativen eingebracht werden können. Im Gegensatz zu kommerzialisierten Aufenthaltsorten dienen sie als alternative Orte der Begegnung, die den sozialen Zusammenhalt stärken und Zukunft üben.
Audio: Andrea Hofmann über Ortsaktivierung am Haus der Statistik
Bild: Raquel Gómez Delgado
Bild: Raquel Gómez Delgado
Die Welt und das Leben um uns herum verändern sich – manchmal innerhalb von kürzester Zeit. Auf diese Veränderungen können Menschen am besten reagieren und ihre Lebensqualität sichern, wenn sie gute und belastbare Verbindungen haben, wissen, wer helfen und unterstützen kann oder wie sie selbst auf Ressourcen zurückgreifen können, um individuelle Lösungen zu gestalten.
Die ortsbezogene Urbane Praxis zeichnet sich durch eine hohe gestalterische und verbindende Qualität aus. Die Urbane Praxis bietet Raum und gibt Anlass für gemeinschaftliche Erlebnisse, persönliche Beziehungen und Visionen. In der sukzessiven Transformation von jenen Orten und Dynamiken werden prozesshafte Erfahrungen gemacht und ausgetauscht, die das gemeinschaftliche Tun in gesellschaftliches Handeln umwandeln können.
Audio: Sunseeker über die Potenziale Urbaner Praxis
Der Rat für die Künste hat 2020 mit der Arbeitsgruppe Urbane Praxis eine Initiative vorgeschlagen, die mit Berliner Künstler:innen und Stadtaktivist:innen, in einem Verbund von berlinweiten Campusprojekten und Stadtlaboren, das Kooperations- und Aktionsfeld »Urbane Praxis« aufzeigt.
In enger Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen aus Kunst, Kultur, Architektur und Soziokultur werden bis Ende 2021 initiale Stadtlabore aktiviert und bestehende Geländeprojekte weiterentwickelt. Dazu gehören kleinere Pionierstandorte und größere Campusanlagen, die in exponierten Berliner Sozialräumen – mittendrin und an Stadtrandlagen – Veränderung gestalten und Prozesse anstoßen.
mehr dazu auf: urbanepraxis.berlin
Bild: Raquel Gómez Delgado
Bild: Raquel Gómez Delgado
Wir reden und denken nach Über Urbane Praxis. Ganz Corona-konform bei intimen Spaziergängen ("Drift Dialogues") mit verschiedenen Akteur:innen der Urbanen Praxis am Anfang des Jahres. In digitalen, hybriden und analogen Workshopformaten. Mit Menschen, die schon lange Stadt gemeinsam mit Anwohnenden, Verwaltungen, Künstler:innen, Architekt:innen, Kurator:innen gestalten.
Aus diesen Gesprächen wächst eine Sammlung ÜBER Urbane Praxis. Ausgehend vom Pionierprojekt Haus der Statistik stellt ÜBER Urbane Praxis in einer Ausstellung im Juni/Juli 2021 intensive Erfahrungen, Strategien, Erklärungen, Wirkungsweisen der Urbanen Praxis zusammen. Die partizipative Ausstellung ÜBER Urbane Praxis verbindet performative Formate der künstlerischen Forschung ("Drift Dialogues"), so wie inszenierte Speed-Dating-Sessions ("Momentary Match Making"), Echtzeit-Visionen-Bauen mit der interaktiven Publikumsführung über ein extra für die Ausstellung gebautes ad hoc Scan-and-Print-Verfahren und szenische Expeditionen mit dem Publikum vom Haus der Statistik aus zu anderen inszenierten Orten (z.B. dem "Großen Preis von Marzahn" mit den Künstler:innen Todosch und Frederica Teti). Fragestellungen, die sich aus der Ausstellung heraus entwickelten werden anschließend durch zeichnen, ausprobieren, transformieren, diskutieren und sich begegnen weiter ergründet.
ÜBER Urbane Praxis untersucht Möglichkeiten, wie künstlerisch-urbane Strategien aktiv in Stadtentwicklung eingreifen und neue, gemeinwohl-orientierte Mehrwerte, die für die Gemeinschaft eintreten, Terrain gewinnen können. ÜBER Urbane Praxis tritt für radikale Neuerungen ein – wohl wissend, dass man Unmögliches wollen muss, um die Grenzen des scheinbar Machbaren auszuweiten.
Urbane Praxis findet Antworten auf Fragen, die sich Zivilgesellschaft, Stadtverwaltungen und politische Entscheider:innen täglich stellen:
Über Urbane Praxis ist Teil der Initiative Urbane Praxis und wird im Rahmen des Programms DRAUSSENSTADT von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.
Der Berliner Projektfonds Urbane Praxis, die Aktionsmittel der Draussenstadt und das Initialprojekt Urbane Praxis wurden von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa als Teil der Corona-Soforthilfen im Bereich Kultur und auf Initiative der AG Urbane Praxis des Rats für die Künste eingerichtet.
Kontakt zum Projektbüro: office@urbanepraxis.berlin
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